Interaktiv

Zwischenmenschliche Kommunikation läßt sich nach dem allgemeinen kybernetischen Konzept beschreiben: Sender-Medium(hier: "Kanal")-Empfänger. Dabei handelt es sich um eine monologische Kommunikation.

"Interaktiv" heißt: Es gibt ein Feedback. Die Kommunikation verläuft nicht mehr monologisch, sondern dialogisch - als Rede-Gegenrede. Das ist ein "starker" Begriff von "interaktiv": Sender und Empfänger wechseln ständig ab, es kann in die Kommunikation von jedem völlig Neues eingebracht werden: Inhalte, die der andere nicht vorhergesehen hat, geschweige denn vorgegeben hat.

Der "schwache" Begriff von "interaktiv", wie ihn etwa die Computerspielhersteller nutzen, meint hingegen bloß, daß der Empfänger aus einer vom Sender vorgegeben Anzahl von Möglichkeiten auswählen kann. Das kann so weit gehen, daß dialogische Kommunikation simuliert wird, wenn sehr viele Möglichkeiten vorgegeben sind. Aber es ist immer noch keine Interaktivität im "starken", dialogischen Sinne, wie es für Philosophie im Sinne der Aufklärung erforderlich ist..

 

© M.W.Funken 1997 Email. Update: 26.06.1997